Wer eine Zündnadel eines M/62 Gewehres überprüft, wird feststellen, dass das Gewinde mit ca. 30 Gängen pro Zoll ausgemessen werden kann. In unserer genormten Industriewelt wird man aber schwerlich ein Gewinde mit 30 Gängen pro Zoll finden. Heutzutage sind aus dem englischen und amerikanischen Raum nur Gewinde mit 28 oder 32 Gängen pro Zoll zu finden. Auch die Tabellen für Wechselräder bei Drehmaschinen die über eine Leitspindel verfügen, sehen kein Gewinde mit 30 Gängen pro Zoll vor.
Beim Versuch einen gängigen metrischen Gewindeschneider auf ein solches Gewinde zu drehen z.B. Zündnadel M/62 stellt fest, dass sich ein Schneideisen M5 einige Gänge aufdrehen lässt, bevor das Scheideisen einen Span nimmt. Der Durchmesser ist nahezu identisch und ein Vergleich der Werte (siehe Tabelle) ergibt ähnliche Werte für die Steigung.
Wenn wir einen kleinen Trick anwenden, kann man mit dem Schneideisen für M5 Gewinde eine Nadel nachbauen. Aus einem Messingmaterial (Rundstab mit 6 mm Durchmesser aus dem Baumarkt) kann man sich den hinteren Teil der Nadel drehen und ein Gewinde M5 schneiden. Da es sich aber nicht komplett in die Nadelbüchse einschrauben lässt, hier sind die Steigungen doch zu unterschiedlich, drehen wir einen Teil des Gewindes ab. Wir lassen nur ca. 4 bis 5 Gänge stehen und drehen dann den Rohling in die Nadelbüchse ein, mit etwas Öl und Kraft sollte dies gelingen. Das weiche Messing wird sich soweit dem Gewinde in der Nadelbüchse anpassen, dass nach wiederholtem ein und ausschrauben unser Rohling passt. ...Achtung nicht zu viele Gewindegänge stehen lassen.
....wesentlich besser geht es, wenn man sich noch einen alten aber gut erhaltenes Scheidsatz besorgen kann. Bei den Schneidsätzen in Zoll sind Schneideisen mit 30 Gängen pro Zoll enthalten. Zusätzlich ist es möglich, durch die Verstellung verschiedene Durchmesser einzustellen. Damit sind Nadeln für M62/M41 als auch für M65 möglich.
Anschließen das Teil mit dem Gewinde fertig stellen, also ablägen, hinten rändeln und vorne die Bohrung für den nächsten Teil anbringen, wenn nicht bereit geschehen. Das nächste Stück ist ein Messingstab von minimal 2 bis maximal 3 mm Durchmesser, der vorne wieder eine Bohrung für die eigentliche Nadel erhält. Die Bohrung und die Nadel so auswählen, dass sie gut durch das Nadelrohr oder die Aptierungsplatte passt (1 mm bis 1,2 mm). Die beiden Messingteile sollen zusammen 140 mm lang werden.
Im letzten Arbeitsgang werden die drei Teile zusammengelötet, dies kann mit normalem Weichlot (Elektronikerbedarf) erfolgen. Die Nadel wird erst zum Schuss auf das gewünschte Maß gekürzt und angespitzt. ich lasse immer einige Millimeter Übermaß und passe meine Nadeln dann an die Patronen an. Bei 3mm Durchmesser im Mittelteil, diesen vorne so verjüngen, dass die Nadel nicht im Nadelrohr klemmt.
** Wichtig, keine "kalten" Lötstellen bei der Stahlnadel erzeugen, die halten sonst nicht lange!
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